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  • Polizei-Rallye soll Leben retten

    Montag, 20. September 2010
    (Sächsische Zeitung)
    Von Arkadius Guzy

    Studenten der Polizeischule Rothenburg testen bei einer Rundfahrt das Wissen von Fahrer und Beifahrer. Die SZ hat dabei mitgemacht.

    Ein ganz normaler dunkelblauer Renault. Ein ganz normaler Herbsttag. Eine ganz normale Straße. Aber Rocco Haustein ist nicht ansprechbar. Er ist hochkonzentriert bei der scheinbar leichtesten Aufgabe der Welt: Mit dem Auto die üblichen 50 Kilometer pro Stunde auf dem Tachometer haben. Rocco Hausteins Problem: Der Tacho ist zugeklebt. Er muss schätzen.

    Haustein und der SZ-Reporter nehmen an der „Rallye der Vernunft“ teil. Die wird von Studenten der Polizeihochschule Rothenburg angeboten – 40 Kilometer unter den wachsamen Augen der künftigen Hüter des Gesetzes. Das lässt den Adrenalinspiegel steigen. Aber auf dem Beifahrersitz sieht das, was Haustein da macht, einfach aus. Die Anweisung steht in einem kleinen Heft, das sich Roadbook nennt. Pfeile, Wegbeschreibungen und Aufgaben für den Fahrer stehen darin. Standardaufgaben eben. Darüber würde keiner nachdenken – das passiert im Alltag alles automatisch. Aber diese Rallye der Polizei wird das Team an die Grenzen führen – ohne Bleifuß, ohne quietschende Reifen, ohne Blaulicht.

    Innerhalb einer markierten Beschleunigungsstrecke muss Haustein mit seinem Auto möglichst nahe an die Geschwindigkeitsvorgabe kommen. Das Messgerät der Polizei zeigt 49 Stundenkilometer. Das ist sehr gut. Haustein und sein Beifahrer kassieren Punkte. Die erste Station der sogenannten „Rallye der Vernunft“ ist absolviert. Damit testen Studenten der Polizeischule Rothenburg das Wissen der Autofahrer in ganz normalen Situationen.

    Nachdem auch die Wertungspunkte für die Einpark- und Wendeübung notiert sind, geht das Zweier-Team mit dem blauen Renault wieder auf die Strecke. „Wo müssen wir jetzt lang?“, fragt Haustein. Der Beifahrer blättert in der vor dem Start ausgeteilten Mappe. Er sucht die Wegbeschreibung zur nächsten Station. „Wir müssen jetzt parallel zu den Bahngleisen fahren. Dann kommen wir auf die Straße Richtung Horka.“ Kleines Problem für den Beifahrer: Das Roadbook enthält keine Karte. Es beschreibt nur die wichtigsten Streckenpunkte und Gabelungen. Vor dem geistigen Auge kommen die abstrakten Texte und Skizzen langsam mit dem Ortsplan zur Übereinstimmung: „Hier rechts“ – beinahe hätte der Fahrer die Abzweigung nach Uhsmannsdorf verpasst.

    Die zweite Station auf dem Parkplatz vor dem Flachglaswerk findet das Team aber ohne Probleme. Technische Kontrolle: Mist, Punktabzug. Der Tank für die Scheibenwaschanlage hätte nachgefüllt werden müssen. Ölstand, das Niveau der Bremsflüssigkeit und die Tiefe des Reifenprofils stimmen jedoch. Auch alle Lichter am Fahrzeug funktionieren. Also gut, weiter.

    Wieder geht es um Zeit: 13 Minuten hat das Team Zeit, den Wertungspunkt in Lodenau zu erreichen. Der Witz dabei: Wer sich exakt an die Geschwindigkeitsvorgaben hält, packt es. Wer ungeplant stoppen muss, kann mit einer zügigeren Beschleunigung auf der Ausfallstrecke die verlorene Zeit ausgleichen. Das Team ist zu spät, ganze zweieinhalb Minuten. Es gibt Punktabzug. Dafür erfüllt Fahrer Haustein die nächste Aufgabe perfekt. Im bereitstehenden Kombi verstaut er Malerutensilien sicher, zurrt Farbtöpfe und Leiter mit Gurten fest. So kann nichts lose im Kofferraum herumliegen. Sehr gut, das Punktekonto bei der normalsten Rallye der Welt schwillt an. Haustein lenkt seinen Wagen auf das Gelände der Feuerwehr Bremenhain. Oh, eine Erste-Hilfe-Übung. Wie ging die stabile Seitenlage noch mal? Die Handgriffe sehen anders aus, als vor einigen Jahren gelernt. Jetzt wird eine vereinfachte Version gelehrt, erfährt man von Mike Haake vom Arbeiter-Samariter-Bund. „Das Wichtigste ist, dass der Kopf am tiefsten Punkt liegt“, so Haake. Gut zu wissen.

    In dieser Phase der Rallye ist die Wegbeschreibung nicht mehr notwendig. Der Stand für den Wissenstest ist in Sichtweite. Davor noch der Slalom-Parcours. Aber bitte nicht zu schnell. Geht auch gar nicht. Eine Spezialbrille verhindert das: Damit wird der Eindruck vermittelt, man habe 1,3 Promille Alkohol im Blut. Die Hütchen-Strecke erscheint doppelt. Zwei unscharfe Bilder überlagern sich. Entfernungen lassen sich nicht mehr richtig einschätzen.

    Brille wieder absetzen. Durchatmen. Geschafft. Die normalste Rallye der Welt ist zu Ende. Die Platzierung ist offen. Die Auswertung gibt's am Montag. Das Gefühl sagt einem: Weiter heimlich üben.

    Quelle: http://www.sz-online.de/nachr ...externer Link...externer Link
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